Rezension: Wiebke Lorenz – Allerliebste Schwester

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Dieses Buch las ich in der Leserunde bei Rici (Herzgedanke.de) und durfte es sogar schon kurz vorher persönlich von Wiebke signiert auf Ricis Wohnzimmerlesung in Händen halten. Es war etwas schwer, das Buch nicht schon vor der Leserunde anzufangen zu lesen, aber zum Glück kamen da zwei andere Bücher „in die Quere“ 🙂

Buchbeschreibung:

Was ist passiert, in jener Nacht, in der Evas Zwillingsschwester starb? Eva weiß es nicht. Sie weiß nur, dass sie nicht ans Telefon ging, als Marlene versuchte, sie zu erreichen. Als ihre Schwester ihr vielleicht sagen wollte, weshalb das Leben für sie auf einmal sinnlos geworden war. Sesitdem wird Eva von Schuldgefühlen geplagt, so sehr, dass sie sogar Tobias heiratet, den Mann der verstorbenen Marlene.

Sie versucht es aufrecht zu erhalten, dieses fragile, bröckelnde Leben, flüchtet an der Seite von Tobias in scheinbare Normalität. bis zu dem Tag, an dem Eva ihr gemeinsames Kind verliert – da bricht es zusammen, das mühsam errichtete Kartenhaus einer heilen Welt. So öffnen sich die Abgründe zu Evas Vergangenheit, die sie so lange und verzweifelt zu ignorieren versuchte. Und in deren Mittelpunkt ein schreckliches Geheimnis steht.

Ein Psychodrama auf hohem Niveau.

Mein Fazit:

Anfangs fragt man sich als Leser, wieso heiratet eine Frau den Mann ihrer toten Schwester. Die ganze Familie ist dagegen gewesen, aber trotzdem heiraten sie. Versuchen sie das Leben von Marlene und Tobias so weiterlaufen zu lassen? Auch wenn die beiden Schwestern sich ähnlich sehen, sie sind doch völlig verschiedene Personen. Marlene ist die brave, die gute, die alles richtig macht im Leben, Eva dagegen das schwarze Schaf. Schule abgebrochen, keine Ausbildung, kein Ehemann sondern nur ständig wechselnde Männer. Und doch scheint ihr Leben glücklicher zu sein als das von Marlene.

Was ist wirklich geschehen auf dem Bahnsteig, was war so furchtbar, das sie sich vor den Zug stürztet. Hätte sie nicht normal mit ihrer Schwester über ihre Probleme geredet? Aber was, wenn sie sich beide voneinander getrennt haben, immer mehr ihre eigenen Wege gehen ohne Kontakt zur anderen?

Als dann auch noch ein fremder Mann in der Buchhandlung auftaucht, in der Eva Marlenes Job übernommen hat und arbeitet, fängt man schon an zu überlegen, was abgelaufen sein könnte. Hatte die brave Marlene ein Verhältnis, kam ihr Mann dahinter? Verlies sie ihn? Aber wieso begeht sie dann Selbstmord? Oder war es das gar nicht?

Viele viele Fragen, die mir immer wieder im Kopf rumschwirrten während ich im Buch las. Nicht nur das knifflige, das man lösen möchte, sondern auch der sehr angenehm lockere Schreibstil lassen die Seiten an einem vorüberfliegen. Fast schon konnte ich es nicht recht glauben. 🙂

Einzig der Begriff Psychothriller lässt mich etwas stocken. Als diesen empfand ich das Buch nicht recht. Oder stelle ich mir einfach zuviel unter dem Begriff vor?

Auch wenn es kein Psychothriller ist für mich, es ist ein wunderbares Buch in dem man ein wenig die Denkensweise von Zwillingen erfahren kann. Es heisst ja, das sie immer ein besonderes Verhältnis zueinander haben. Und doch wundert mich dann Evas Reaktion, als Marlene in der Todesnacht sie versuchte anzurufen. Wieso ging sie nicht ans Telefon. Angst vor dem Gespräch mit ihrer Schwester? Oder war der Mann im Bett neben ihr wichtiger? *grins*

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