Fasziniert durch diverse TV-Berichte wollte ich die Molekularküche auch einmal ausprobieren. Leider gibts hier in meiner Nähe solche Kochkurse nicht. Darum freute ich mich umso mehr, als ich durch Stilrichtung.de die Gelegenheit bekam, es mit einem Baukastenset für daheim nun doch probieren zu können.
Das Set „Molekulare Cocktails“ besteht aus verschiedenen Zutaten und Gerätschaften sowie einem Buch mit Anleitungen und ersten Rezepten. Es gibt eine weitere Ausführung für Desserts. Nachdem ich das Set zur Hand genommen und die ersten Versuche gestartet hatte, fand ich noch mehr Gefallen daran wie vor dem Ausprobieren. Meine Küche hatte zwar etwas von Chemielabor bzw. Schlachtfeld – aber egal 😀
Alle Cocktails kann man natürlich nach eigenem Belieben abwandeln, mit oder ohne Alkohol zubereiten oder auch die Sorten einfach ändern. Ich hatte mich für einen Tequila Sunrise verkapselt. Für den ersten Versuch sollte es doch etwas „einfaches“ sein.
Für das Rezept werden 2 Flüssigkeiten benötigt – einmal eine Algizoon-Lösung, aus der später die gewünschten Drops bzw. Tropfen hergestellt werden und einmal ein Calazoon-Bad, in das die Drops/Tropfen hineinkommen. Ausserdem wird noch eine Schale Wasser und natürlich ein Cocktailglas benötigt.
Die Algizoon-Lösung benötigt etwas Vorbereitungszeit, will man das ganze also am Abend vor Freunden herstellen, sollte man diese Lösung schon mind. 2-3 Stunden vorher herstellen und im Kühlschrank deponieren. Die eingeschlagenen Luftbläschen vom verquirlen müssen erst entweichen!
Herstellung Algizoon-Lösung
4 gestrichene Dosierlöffel Algizoon in 120 ml Wasser mit einem elektrischen Rührstab (Pürier-/Zauberstab) verrühren, bis es vollständig aufgelöst ist. Zum Entweichen der Luftblasen die Lösung für mind. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Herstellung Calazoon-Bad
Hierfür werden 4 gestrichene Dosierlöffel Calazoon in 130 ml Wasser aufgelöst und mit dem Rührstab (Pürier-/Zauberstab) richtig verquirlt. Die Lösung in eine Schüssel geben, der Einfachheit halber habe ich ein Gefäss gewählt, in das ich ein Sieb legen konnte. Hierhinein kamen meine Drops/Tropfen und ich konnte sie später ganz einfach rausheben.
Wenn man mag, kann man in das Calazoon-Bad etwas vom Saft/Sirup geben, aus denen die Drops/Tropfen später hergestellt werden. Es ist aber kein Muss und für Anfänger eher schwieriger dann.
Weiteres Tüfteln
Nachdem nun die Luftbläschen aus der Algizoon-Lösung raus waren, konnte es weitergehen. Je Cocktail werden 2 cl der Lösung benötigt und mit insgesamt 4 cl Flüssigkeit (Saft, Sirup, Wasser, Alkohol etc.) „verdünnt“. Ich habe hier Erdbeersaft verwendet, um die rote Farbe vom Rezept hinzubekommen. Diese wird dann mit einer Pipette oder Spritze (einfacher!) in das Calazoon-Bad getröpfelt. Die ersten Versuche waren nicht toll – zuerst zerfielen meine Tropfen, mit etwas mehr Calazoon aufgelöst dann klappte es endlich – erste Erfolge. Auch wenn die Form noch nicht stimmte, der Wechsel zur Spritze brachte dann aber die gewünschte runde Form und Kügelchen heraus. 🙂
Durch das eingelegte Sieb konnte ich meine Tropfen gut rausfischen und im normalen Wasser ausspülen. Das Einfüllen in ein Cocktailglas war dann aber nochmal schwierig. Sie zerplatzten oder blieben am Sieb hängen. Mit einem Löffel rauslöffeln oder rausschieben ging auch nicht, das hätte sie ebenfalls zerstört. Am Ende klopfte ich das Sieb einfach auf den Kopf gedreht überm Glas aus. Hat evtl. jemand einen Tipp, was ich hier falsch gemacht habe?
Das Anrichten
Nun sollte ich ein Cocktailglas zu 1/3 mit den Tropfen füllen, was gar nicht ging. Die hergestellte Menge war zu wenig und da sich das Umfüllen als so schwer erwies, habe ich auch nicht nachgetropft. Anschließend sollten nochmal 2cl Tequila und 2 cl Zitronensaft und der Rest mit Orangensaft aufgegossen werden. Ich habe einfach direkt Orangensaft aufgegossen. Dazu gabs einen Strohalm.
Das Ergebnis
Leider war mein Ergebnis nicht ganz wie die Vorlage – im Gegensatz zu der schwammen meine Tropfen. Im Original sind diese am Boden abgesunken. Der Orangensaft darüber sieht sehr schaumig aus. Er kann aber im Glas selbst nicht schaumig gerührt worden sein, sonst wären die Tropfen ja zerplatzt. Dadurch dass die Tropfen bei mir schwammen, brauchte ich keinen Löffel. Ich konnte sie einfach durch den Strohhalm ziehen. 🙂
Mein Fazit
Das ganze Herstellen, Basteln, Experimentieren gefiel mir richtig gut. Meine Küche sah zwischendurch und hinterher zwar wie ein Schlachtfeld aus, es gab unzählige Schüsseln, Gläser, Becher und Besteck, die es galt zu spülen, aber egal 😀
Auch wenn das Ergebnis vom ersten Rezept nicht ganz gelungen war wie die Abbildung vorgab, es hat richtig viel Spass gemacht. Ich hoffe immer noch, dass es mal einen Kurs in meiner Nähe geben wird und jemand spendabel ist und ihn mir schenkt. 😛
Ich werde noch andere Rezepte ausprobieren, z.b. einen der Cocktailschäume oder auch einen Cocktail mit schwebenden Teilen drin, vielleicht auch die Cocktails am Spieß. Diese benötigen aber noch etwas mehr Übung meinerseits, so dass es noch etwas dauern wird.
Die Cocktailbox mit allen benötigten Zutaten als Grundausstattung finde ich übrigens auch als Geschenkidee recht passend. Die Zutaten sind später natürlich auch einzeln nachkaufbar, so dass man nicht alle komplett nachkaufen muss, auch wenn man vielleicht nur 1 oder 2 eigentlich benötigt.
Es gibt übrigens auch ein weiteres Set für das die Zutaten vewendbar sind. Das Set „Molekulare Desserts“ ist ebenfalls im Shop von stilrichtung.de erhältlich.
Gibt es unter den Lesern hier eigentlich jemanden, der soetwas schon einmal selbst ausprobiert hat? Wie sind die Erfahrungen gewesen? Gibts evtl. klassische Anfängerrezepte? Ich freue mich über eure Kommentare.
Und nun zum Schluss die Fotos aus meiner Chaosküche, da ich leider nur eine Fotogalerie einfügen kann, sind hier alle Fotos nacheinander zu finden. Viel Spass beim Ansehen und Dankeschön fürs Lesen meines Beitrages.
[galleria]Neben den beiden Molekularen Baukästen gibt es bei Stilrichtung.de natürlich noch viele weitere Produkte. Viele schöne und vor allem auch aussergewöhnliche Geschenkideen sind im Shop zu finden. Versendet wird innerhalb von 24 Stunden, natürlich mit 14 Tage Rückgaberecht. Kostenlos wird schon ab 20 Euro geliefert.