Dieses Buch musste ich einfach haben, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte.
Klappentext:
Carla
Es sind nur wenige Tage, die Carla von ihrem Kind getrennt im Krankenhaus verbringt – Tage, die alles verändern. Als die Schwester ihr das Baby in die Arme legt, stellt Carla entsetzt fest: Das ist gar nicht ihr Kind! doch niemand glaubt ihr …
Fiona
Fiona wacht in ihrer Badewanne auf. Kerzen stehen am Wannenrand, Blütenblätter schwimmen auf dem Wasser, das sich allmählich rot färbt – von ihrem Blut! Mit letzter Kraft schleppt sie sich zum Telefon. Im Krankenhaus behauptet sie, jemand hätte versucht, sie zu töten. Doch niemand glaubt ihr …
Zwei Geschichten, zwei Frauen und beiden glaubt niemand. Ich wollte unbedingt wissen was dahinter steckt. 🙂
Anfangs dachte ich 2 völlig getrennte Handlungen zu lesen, die eine im hier und jetzt, die andere 30 Jahre in der Vergangenheit gelegen. Doch je weiter ich im Buch voranschritt, desto mehr näherten sich die Geschichten aneinander. Die Personen aus der einen Handlung tauchten alsbald in der anderen auf. Irgendwie waren beide also miteinander verstrickt. Doch wie genau, das sollte sich bis zum Buchende hinauszögern.
Im ersten Teil der Geschichte geht es um Carla. Sie ist Mutter von 2 Kindern, Junior und Felicitas. Das Mädchen, gerade ein halbes Jahr alt, kommt gemeinsam mit der Mutter ins Krankenhaus, als diese dort wegen einer Gürtelrose behandelt wird. Der Junge wird unterdess von einem Kindermädchen versorgt. Der Vater weilt unterdess im Ausland, wie auch die meiste bisherige Zeit.
Damit das Kind sich nicht ansteckt, werden Mutter und Tochter in der Klinik getrennt. Carla muss eine für jede Mutter unendlich lange Woche ohne sie überstehen. Dann reicht die Krankenschwester ihr ihre Tochter und legt sie ihr in die Arme. Doch der Schrecken aller Mütter scheint geschehen zu sein, das Kind ist nicht das eigene! Carla versucht vergeblich die Schwester und auch die Ärzte davon zu überzeugen, dass wohl eine Verwechslung vorliegen muss. Immer wieder erklärt sie, das Fliss – so wird das Mädchen in der Folgezeit genannt – nicht ihr Kind sei. Das Ganze geht so weit, dass Carla als verrückt erklärt wird und ihr Mann Frederik kehrt nach Hause zurück und kümmert sich um die Kinder. Glaubt er anfangs, Carlas Verhalten würde seine Karriere als berühmter Pianist zerstören, nutzt er das kleine Mädchen später für seine Zwecke. Wie sich nämlich herausstellt, leidet das Kind an Progerie, es vergreist vorzeitig.
Was mich an dieser Geschichte etwas stutzig machte ist, dass niemand auf die Idee kommt einen DNA-Test Eltern und Kind zu machen. So wäre binnen kurzer Zeit direkt festgestellt worden, ob Carla wirklich Recht hat, und die Kinder vertauscht wurden oder ob sie sich ihrer Tochter entfremdet hat, während sie getrennt waren und die Krankheit erstmals zum Vorschein kommt.
Im zweiten Geschichtenteil geht es um Fiona. Sie wird wach und befindet sich in der Badewanne. Als sie bemerkt, dass das warme um sie herum nicht das Wasser ist sondern ihr eigenes Blut, kämpft sie sich zum Telefon. Auch sie wird für verrückt erklärt. Niemand nimmt ihr ab, dass jemand in die Wohnung eingebrochen sei und sie umbringen wollte. Wie auch, nirgends gab es Spuren eines Einbruches und sie hatte keine Erinnerungen an das Geschehene.
Auch Fiona kämpft sich voran und versucht Licht in die fehlenden Stunden (oder Tage?) zu bringen. Was ist geschehen? Gemeinsam mit ihrer Mitbewohnerin Mòrag findet sie heraus, dass ihr Vater gar nicht ihr Vater ist. Doch als auch noch herauskommt, dass auch die Mutter nicht die Mutter ist, fällt Fiona in ein Loch. Wer ist sie?
Gleichzeitig versucht Mòrag immer mehr wie Fiona zu werden indem sie sie kopiert. Was anfangs noch Zufälle waren, werden immer stärkere Extreme – bis Mòrag sich sogar als Fiona ausgibt und ein Unbekannter sie zum Termin verfolgt.
An dieser Stelle wurde es für mich in dieser Geschichte dann verwirrend. Glaubte ich noch Mòrag würde hinter allem stecken, ging das ab hier nicht mehr. Doch was war nun das Geheimnis? Und wieso tauchten Figuren nun in beiden Teilen auf?
Das verrate ich euch nun natürlich nicht. Lest es selbst ;o)
Das Buch ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen und für 7,99 Euro erhältlich. ISBN: 978-3-404-16443-1, 302 Seiten