Diese Frage habe auch ich mir gestellt, als vor kurzem ein kleines Überraschungspäckchen von hallimash im Postkasten lag. Inhalt war das Amigo Solo Kartenspiel. Neben mir haben noch 99 weitere Blogger diese Überraschungspost erhalten.
Das Kartenspiel SOLO ist für 2-10 Spieler ab 6 Jahren geeignet. Eine Runde dauert ca. 30 Minuten, je nachdem wieviele Mitspieler es gibt.
Das Spiel besteht aus insgesamt 112 Spielkarten – 72 Zahlenkarten, 28 farbige Aktionskarten und 12 schwarze Aktionskarten.
Die Spielvorbereitung
Der erste Schritt nach dem Auspacken ist wohl das Mischen der Karten. Ist das Spiel ganz neu, dauert das eine Weile, denn die Karten sind von Werk her komplett durchsortiert und sowas ist im Spielverlauf eher langweilig. Also heisst es erst einmal mischen, mischen und nochmal mischen. Gar nicht so einfach mit der Menge an Karten, wer eine Mischmaschine sein Eigen nennt, der hat hier eine enorme Erleichterung.
Spielablauf
Nach dem Mischen werden die Karten verteilt. Jeder Mitspieler erhält 8 Stück. Der restliche Kartenstapel wird verdeckt in die Tischmitte gelegt, die oberste Karte als Startkarte aufgedeckt daneben. Der Spieler links neben dem Kartengeber beginnt das Spiel. Sollte die 1. aufgedeckte Karte eine Aktionskarte sein, so muss er diese zuerst befolgen.
Das Spiel verläuft ab jetzt reiheum bis der erste keine Karten mehr auf der Hand hat – das ist nämlich Ziel des Spiels. Doch damit es nicht wild abläuft, gibt es ein paar einfache Regeln:
1. Auf die aufgedeckte Karte kann man mit einer gleichen Zahl, Farbe oder Aktionskarte (gleiches Symbol oder schwarze Aktionskarte) ablegen.
2. „Zwischenwerfen“ kann jeder Spieler, der genau die gleiche Karte hat, die aktuell auf dem offenem Stapel liegt, egal ob er gerade an der Reihe ist oder nicht. Das Spiel geht dann beim Spieler links vom „Zwischenwerfer“ weiter.
3. Wer keine passende Karte hat oder ablegen will, muss vom verdeckten Kartenstapel eine ziehen und kann diese direkt ausspielen. Anschließend geht es normal beim linken Nebenspieler weiter wenn niemand „zwischenwirft“.
Die Regeln sind einfach, so dass sie auch für jüngere Kinder gut nachvollziehbar sind. Vielmehr können diese sich die Regeln fast noch besser merken als die Erwachsenen – so unserere Erfahrungen. ;O)
Was bedeuten die verschiedenen Aktionskarten?
Aussetzen – gibt es in rot, gelb, blau und grün. Legt ein Spieler diese Karte ab, muss der folgende eine Runde aussetzen. Als weitere Alternative könnte man hier auch so spielen, dass auf die erste Aussetzen-Karte der nächste Spieler wenn er hat, ebenfalls eine legen darf. Das Ganze geht so lange weiter, bis ein Spieler nicht mithalten kann. Dieser Spieler setzt dann aus.
Richtungswechsel – gibt es ebenfalls in allen 4 Farben. Wird diese Karte abgelegt ändert sich die Spielrichtung von linksherum zu rechtsherum. Läuft das Spiel schon rechtsherum erfolgt der Richtungswechsel logischerweise in umgekehrter Reihenfolge, also von rechtsherum auf linksherum. Auch hier könnte man als weitere Variante spielen, dass der eigentlich nächste Spieler (wenn es linksherum geht aktuell also der linke Spieler vom Ableger der 1. Wechselkarte) ebenfalls eine solche Karte ablegen kann, das Spiel normal in der Laufrichtung weitergeht und somit der linke Spieler von ihm dann am Zug ist.
Zieh 2 – Die Aktionskarte ist in den 4 Spielfarben dabei und verlangt vom Folgespieler des Ablegers 2 Karten vom Kartenstapel zu ziehen, wenn er nicht ebenfalls eine solche Karte hat und ablegt. Das kann theoretisch solange fortgeführt werden, bis alle Zieh 2-Aktionskarten aus dem Spiel abgelegt sind (allerdings sehr unwahrscheinlich dass alle direkt nacheinander im Kartenstapel liegen bzw. im Handblatt des Spielers sind). Anschließend darf der Kartenzieher seinen normalen Kartenzug fortführen und eine passende Karte ablegen – oder falls er das nicht kann, eine vom Stapel ziehen.
Kartentausch mit einem anderen Spieler – Auch diese Aktionskarte gibt es in rot, gelb, blau und grün. Wer diese Karte ablegt, bestimmt einen seiner Mitspieler und tauscht den kompletten Handstapel mit diesem.
Farbenwahl – Die erste von drei schwarzen Aktionskarten ist die sogenannte „Wunschkarte“, denn wer sie ablegt, kann sich eine Farbe wünschen. Der Folgespieler muss dann diese Farbe niederlegen oder ebenfalls eine Farbenwahl-Karte ablegen. Diese Karte ist jederzeit auf alle Karten ablegbar. Daher wird sie auch als „Joker“ bezeichnet.
Zieh 4 + Farbenwahl – Auch diese Karte ist ein „Joker“, der Ableger darf sich eine Farbe wünschen und der Folgespieler muss zudem 4 Karten vom Stapel ziehen wenn er nicht die gleiche Karte ablegen kann. Auch hier wird anschließend der normale Spielzug weitergeführt.
Kartentausch Reihum – Diese Karte ist ebenfalls ein „Joker“, kann also jederzeit abgelegt werden. Wird sie ausgespielt, müssen alle Spieler in Spielrichtung den Handstapel weiterreichen und den vom Nachbarn der anderen Seite entgegennehmen und bespielen. Der Spieler nach dem Kartentausch darf eine beliebige Karte ausspielen.
Das Spielende
Wer die vorletzte Karte ablegt muss zuvor deutlich „SOLO!“ rufen, dies ist eine Warnung an alle Mitspieler, dass er nur noch eine Karte in der Hand hat. Vergisst er es sind 2 Strafkarten vom Zugstapel zu ziehen.
Hat ein Spieler seine letzte Karte abgelegt, ist die Spielrunde sofort beendet. Zuletzt abgelegte Aktionskarten sind dann gegenstandslos und brauchen nicht mehr befolgt zu werden. Nun werden die restlichen Karten zusammengezählt und als Minuspunkte notiert.
Das gesamte Spiel geht am besten über mehrere Runden und endet sobald ein Spieler mehr als 500 Minuspunkte angesammelt hat. es gewinnt der Spieler, der die wenigsten Minuspunkte hat!
Wertung der Zahlenkarten nach Aufdruck – 1-9 Punkte
Richtungswechsel – 10 Punkte
Aussetzen – 20 Punkte
Zieh2 – 30 Punkte
Kartenwechsel mit einem Spieler – 30 Punkte
Kartentausch reihum – 40 Punkte
Farbenwahl – 40 Punkte
Zieh4 + Farbenwahl – 50 Punkte
Unser Spielfazit
Wir kannten das Spiel unter dem Namen Solo bisher nicht, allerdings gibt es ähnliche Kartenspiele (z.b. Uno), die wohl in jedem Haushalt zu finden sind. Sie nehmen wenig Platz weg und sind daher auch auf Reisen willkommende Zeitüberbrücker oder Unterhalter. Leider hört das Spielen irgendwie zu beginn der Erwachsenenzeit auf oder wird oft nur noch selten gemacht. Dabei sind ein paar wenige Spiele mit der Familie oder Freunde sehr unterhaltsam und lenken vom sonst manchmal stressigen Alltag ab. Und eine Alternative zum oftmals langweiligen TV-Programm sind sie allemal.
Durch viele weitere Regelvarianten (wie z.b. die oben bereits erwähnten) kann man das Spiel auch nach vielen Spielrunden immer noch interessant und neu gestalten. Für Spieler, die nicht viele Karten auf einmal halten können oder Pechvögel sind und ständig die „Zieh2″/“Zieh4“-Karten erwischen, gibt es übrigens auch Kartenhalter von Amigo. Diese sind schon ewig in unserem Besitz und leisten nicht nur bei Solo wertvolle Dienste. Auch Rommè mit seinen 13 Startkarten ist damit wunderbar spielbar. Nur eine Mischmaschine fehlt uns eigentlich noch. Vielleicht liest ja der Weihnachtsmann hier mit und kann Abhilfe schaffen. :O)
Kanntet ihr das Spiel (oder eine der anderen Varianten) und spielt sie auch heute noch? Vielleicht ist das Spiel ja jetzt in der kälter werdenden Jahreszeit eine schöne Idee für euch. Auch in den Nikolausstiefel passt so ein Kartenspiel hervorragend. ;O)
Vielen lieben Dank an hallimash und Amigo für die nette Überraschung im Briefkasten.