Rezension: Yasmina Khadra – Die Schuld des Tages an die Nacht

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Wie ich schon bei meinem Leseeindruck über die Leseprobe geschrieben habe, ist dieses Buch keins gewesen, dass ich mir persönlich im Buchladen zur Hand genommen und gekauft hätte. Nachdem ich es nun fast durchgelesen habe, (es fehlen nur noch wenige Seiten 🙂 ) kann ich das erst recht bestätigen.

Das Buch handelt von Jonas und seiner Familie. Sie leben als einfach Bauern, müssen nach der Vernichtung ihrer Felder, ihrer Ernte, ihrer Versorgung für das Jahr, in die Stadt gehen um dort weiter zu überleben. In der Stadt wohnt auch der Bruder von Jonas Vater. Er möchte der Familie sehr gerne helfen, doch Jonas` Vater ist viel zu stolz um diese Hilfe anfangs anzunehmen. Man erfährt in den ersten Tagen, die die Familie in der Stadt verlebt, wie der Vater sich auf Arbeitssuche begibt, wie er einen Job findet ohne zu ahnen, das er den ganzen Tag weg ist und sein Sohn vor einem Laden auf ihn warten muss. Doch der Besitzer des Ladens ist gut gesinnt, kümmert sich in dieser Zeit um Jonas und auch, als der Vater bis zum Abend noch nicht zurückgekehrt ist. Im Verlauf taucht man immer tiefer in die Familiengeschichte ein, in den Überlebenskampf, in ihre Hoffnungen und Sorgen. Manchmal musste ich einfach abbrechen zu lesen, weil es doch sehr ans Herz geht. Wie gut es uns doch gegenüber Jonas und seiner Familie geht.

Später gibt Jonas` Vater seinem inneren Schweinehund nach und Jonas kommt zu seinem Onkel, wächst hier auf. Nun ist er plötzlich in einer für ihn ganz neuen Welt und erfährt viele Vorzüge der „Reichen“ aber auch deren Probleme. Der Onkel arbeitet in einer Apotheke, zählt daher zur Oberschicht der Bevölkerung. Dies ermöglicht Jonas auch den Schulbesuch, wodurch er viele zumeist ausländische Freunde hat. Er lernt Emelie kennen, die aufgrund eines Versprechens zwischen Jonas und der Mutter von Emilie später einen seiner Freunde heiratet. Jonas bleibt alleine zurück. Durch den Krieg verlieren die Freunde sich, werden sogar zu Feinden. An Emilies Grab treffen sie später wieder aufeinander und müssen sich mit ihrer Vergangenheit, ihren Streits auseinandersetzen.

Das Buch ist sicher nicht für jeden etwas, doch die Geschichte um Jonas berührt sehr. Man kennt aus Nachrichten ja viele Bilder aus Algerien, aus Kriegen etc. Doch so bildlich wie hier im Buch dargestellt, kann man sich das (Über-)leben der Menschen nicht vorstellen. Auch aus diesem Grunde freute es mich, das ich dieses tolle Buch erhalten habe und lesen durfte.

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