Rezension: Titus Müller – Die Jesuitin von Lissabon

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Dieses Buch las ich im Rahmen einer weiteren Leserunde bei Ricarda. Sie wurde wie immer sehr liebevoll von ihr betreut und auch der Autor Titus Müller wohnte ihr bei. Natürlich macht so eine Leserunde gleich doppelt Vergnügen.

Anfangs war es für mich sehr schwer ins Buch hinein zu finden, dass aber lag weniger am Buch, an der Story, sondern an der doch viel komplexeren Handlung. Soviel tiefgehende Geschichte kannte ich bisher noch gar nicht.

Das Buch handelt von einem ehemaligen Schmuggler, von Antero. Er hat mit der Jüdin Julie ein gemeinsames Kind, Samira. Doch zur damaligen Zeit gibt es Gesetze, die die Verbindung von Juden und Christen strickt verbietet und verfolgt. So wird auch Julie öffentlich hingerichtet. Samira kann heimlich versteckt werden und wächst so auf. Antero schmuggelt eigentlich Waren von und nach Lissabon, will aber dem Kind zuliebe damit aufhören. Er will ihr ein Vater sein. Doch er war Lehrling des Jesuiten Malagrid und dieser lässt nicht einfach so los. Antero muss mit allen Mitteln gegen ihn kämpfen. Dann kommt es zu einem schrecklichen Erdbeben, dem tausende Menschen und die Stadt Lissabon zum Opfer fallen. Malagrid stellt es als Wille Gottes hin, doch Antero glaub an ein Naturereignis und will dies beweisen. Verbissen kämpft er darum dies nachweisen zu können und gelangt dadurch mehrfach in Not. Die Kaufmannstochter Leonor soll ihm helfen, doch sie ist Spionin der Jesuiten.

Sehr eindrucksvoll beschrieben sind die Bilder während des Bebens und wie die Menschen damit umzugehen versuchen. Und auch wenn es zur damaligen Zeit noch keine Fotos gegeben hat, während des Lesens tauchen im Kopf die Straßen und Menschen Lissabons auf.

Mir gefiel sehr gut, wie die geschichtlichen Handlungen um König Josè eingeflossen und verarbeitet wurden, wie der Wiederaufbau der Stadt vorangetrieben wird und so das Lissabon von heute entsteht.

Viele kleine emotionale Geschichten sind im Roman eingebunden, Dalili und Antero, Leonor und Antero, Samira. Die kleine Samira sticht mit ihrem Mut und Spürsinn für die Gefahr sehr heraus. Ein großes Stück vom Vater, dass sie da in sich trägt.

Natürlich möchte ich nicht zuviel verraten, denn das Lesen des Buches soll auch euch viel Freude bereiten.

🙂

Erwähnenswert soll auch das umfangreiche Zubehörmaterial am Buchende sein, dass nicht nur ein paar Seiten beinhaltet, sondern sehr ausführlich ist. Normalerweise überlese ich sowas ja, aber diesmal konnte ich mich dem nicht entziehen. Die Handlung um das Erdbeben und der Versuch Anteros die Entstehung zu entschlüsseln, waren einfach zu fesselnd.

Vielen lieben Dank an Ricarda für die Organisation und Durchführung der Leserunde, an Titus für die Beantwortung und Kommentierung unserer Fragen und Beiträge in der Runde und natürlich auch an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung der Leseexemplare.

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